Dieser Impuls beginnt mit einem Multiplikator:innen-Impuls zum Konzept der imperialen Lebensweise. Durch die grafische Übersicht des Konzepts (I.L.A. 2017: 7) lässt sich ein Vortrag gut strukturieren. Mit dem Beispiel eines bestimmten Produkts kann durch die einzelnen Merkmale einer imperialen Lebenswelt geführt werden. Die abstrakt wirkenden Merkmale können durch die Konkretisierung für die Rezipient:innen zugänglich werden (z.B. durch dem Thema „Handy“). Mit der gleichen Vorgehensweise kann auch die Idee einer „solidarischen Lebensweise“ veranschaulicht werden und deren Konturen diskutiert werden (I.L.A. 2019: 19).
Optionale bietet sich für eine vertiefende Beschäftigung mit weiteren Produkten, Gebrauchsgütern oder sozialen Praktiken die Themenposter „Nobody cares“, „Wir verschwenden unser Essen“, „Eine Lebensweise für alle?“ oder „Ein nachhaltiges Geschäftsmodell?“ an. Sie können Aspekte des Konzepts vertiefen und das Gehörte auf einen anderen Bereich transferieren. Insgesamt stehen neben vier Themenplakate zur imperialen, vier Themenplakate zur solidarischen Lebensweise zur Verfügung.
In einem zweiten Schritt dieses Impulses werden von den Teilnehmer:innen die kennengelernten Merkmale des Konzepts einer imperialen/solidarischen Lebensweise in bereits entwickelten Monstern herausgearbeitet. Dazu dienen die bereits vorhandenen Steckbriefe, die online einsehbar sind und auch als pdf-Dateien zur Verfügung stehen. Beim Erschließen der Steckbriefe und der Suche nach Merkmalen einer imperialen/solidarischen Lebens- und Produktionsweise können folgende Fragen an die Monster-Steckbriefe hilfreich sein:
Fragen an Steckbriefe von Monstern einer imperialen Lebensweise:
- Inwiefern profitiert das Monster von der Ausbeutung von Mensch und Natur? Welche Menschen leiden unter den Monstern? Welche Auswirkungen hat das Monster auf die Natur?
- Ist das Monster exklusiv, also nur für einige wenige, verfügbar? Was würde passieren, wenn alle Menschen die Vorteile des Monsters nutzen würden?
- Wie hat sich die Population des Monsters in den vergangenen 20 Jahren verändert?
- Wie werden zukünftige Generationen auf unsere Beziehung zu den Monstern blicken?
- Wie schafft es das Monster, dass wir uns mit ihm einlassen?
- In welche Alltagspraktiken ist das Monster eingebunden, welche Wünsche werden durch das Monster befriedigt?
- Welche politischen Maßnahmen und politischen Akteure ermöglichen die Existenz des Monsters?
- Welche verwandten Monster lösen vermeintlich die Probleme, die das Monster verursacht?
Fragen an Steckbriefe von Monstern einer solidarischen Lebensweise:
- Inwiefern nimmt das Monster Rücksicht auf Mensch und Natur? Wie kann das (Abhängigkeits-)Verhältnis von Monster und Mensch näher beschrieben werden?
- Warum mag das Monster die Natur, worin zeigt sich das?
- Wem gehört das Monster, wer kümmert sich? Wer entscheidet mit dem Monster/ über das Monster? Wie kann Mensch mit dem Monster zusammenwirken?
- Von wem profitiert das Monster? Wer kann nicht profitieren, wer wird ausgeschlossen? Wie arbeitet das Monster mit möglichst vielen zusammen?
- Wie schafft es das Monster, dass wir uns mit ihm einlassen?
- Welche politischen Maßnahmen und politischen Akteure ermöglichen die Existenz des Monsters?
- Welche anderen Monster kann das Monster nicht leiden? Warum nicht?
Nach diesem Impuls sind die Teilnehmer:innen in der Lage, wichtige Aspekte der Konzepte einer imperialen/solidarischen Lebensweise in der gesellschaftlichen Wirklichkeit wahrzunehmen und kontextualisieren. Weiterhin haben sie sich vertieft mit der Idee der urbanen Monster beschäftigt und können sie mit dem theoretischen Konzept verknüpfen.
Materialien:
Schaubilder zu imperialer und solidarischer Lebensweise (des I.L.A.-Kollektivs):
Ein Posterpaket mit inhalsbezogenen Materialien finden Sie hier auf der Seite der "Ideenwerkstatt von morgen".