Die Monster der imperialen Lebensweise begegnen uns überall – im H&M kriechen sie aus der Jeans, im Handyladen aus dem seltenen Erden der neuesten iphone-Modelle; bei Tchibo sitzen sie im Kaffee, im Lidl an der Kasse; in Reisebüro können fliegende Monster gebucht werden; auf der Straße fahren Monster vor allem SUVs. Monster der imperialen Lebensweise haben sich in alle Lebensbereiche westlicher Gesellschaften eingenistet und hineingefressen. Wir können ihnen nicht entkommen, selbst wenn wir es wollten. Und eigentlich haben wir uns gut mit ihnen arrangiert und füttern sie reichlich: Auf Kosten anderer…

Die sozialen und ökologischen Folgen, die mit der expansiven Monsterpopulation weltweit einhergehen, sind schreckenserregend, sie gruseln uns – und wir blenden sie deshalb gerne aus, schauen nicht so genau hin und verleugnen unsere eigene Eingebundenheit, mit der wir zur Monsterverbreitung beitragen.

Einige Monster der imperialen Lebenweise wirken riesig und unbesiegbar. Andere sind unscheinbar, krabbeln durch unseren Alltag und wir entdecken sie erst auf den zweiten Blick. Sie zu besiegen scheint eine unlösbare Aufgabe: Während einige von ihnen einen besonderen Reiz auf uns auswirken, unsere Wünsche erfüllen und sie nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken sind, ignorieren wir die von ihnen ausgehende (Zukunfts-)Gefahr – auch aus Bequemlichkeit, die eigene Komfortzone zu verlassen: Oft ist es schneller, mit dem eigenen Auto von A nach B zu kommen. Der öffentliche Nahverkehr ist einfach zu schlecht ausgebaut, zu teuer und unpraktisch. Da ist die bequeme Lösung natürlich das eigene Auto - aber ist diese Lösung verallgemeinerbar? Und ist sie nicht doch mit Kosten verbunden, die wir in Zeit und Raum auslagern?

Erfahrene Pokémon-Trainer:innen haben es uns gelehrt: Monster bekämpft man am besten mit anderen Monstern. Und tatsächlich werden in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen bereits Monster einer solidarischen Lebensweise gesichtet, die sich vor allem in Nischen wohlfühlen, von politisch engagierten Menschen, Aktivist:innen, Erfinder:innen und Unternehmer:innen aufgezogen werden. Monster einer solidarischen Lebensweise orientieren sich daran, vielfältiges Leben zu erhalten, zu entfalten und dabei die Abhängigkeiten zwischen Mensch und Natur zu berücksichtigen. Sie öffnen sich Gemeinschaften, wollen geteilt werden, Menschen zusammenbringen und gemeinsame Entscheidungen treffen. Sie sollen für alle da sein und zum guten Leben beitragen.