Bevor die Teilnehmer:innen mit dem konkreten Schreibprozess des Steckbriefs beginnen, sollten gemeinsame Abschnitte des Steckbriefs festgelegt und deren Funktionen besprochen werden. Es bietet sich an, aus zoologischen Tierbeschreibungen Ideen für die Gestaltung der Steckbriefe und deren Abschnitte zu nutzen (siehe Impuls 3.2.1). Auch die einsehbaren Monster-Steckbriefe, die bereits online auf der Seite des Projekts verfügbar sind, können der Orientierung dienen.

Je nach Zielgruppe (Alter, Leistungsstärke) können die Anforderungen an Umfang und Komplexität des Steckbriefs angepasst werden. Auch, inwiefern die Struktur und die Merkmale des Steckbriefs vorgegeben oder gemeinsam entwickelt werden, kann an den Adressat:inneorientiert entschieden werden.

Grundlage für die Entwicklung einer Steckbrief-Struktur können die Vorarbeiten aus Phase 1 sein. Insbesondere die Bezüge zum Konzept der imperialen/solidarischen Lebensweise und deren Übertragung auf die Ausgestaltung der Steckbriefe sollten für die Teilnehmer:innen ersichtlich sein. Hierfür ist es hilfreich, jeden Abschnitt des Steckbriefs hinsichtlich seines Bezugs zum theoretischen Konzept und seiner Funktion für das Lernarrangements und dessen Vermittlungsziels zu befragen und sie zu bestimmen. 

Eine Bestimmung von Funktionen und Begründungen der einzelnen Abschnitte kann beispielsweise wie folgt aussehen:

Textbaustein A: Intro, Verbreitung und Lage

Funktion: Interesse wecken; erste Bezüge zum als „Monster einer imperialen Lebensweise“ herstellen; in die thematisierte Problematik einführen.

Inhalt: Informationen zum Monster vor Ort: Adresse, Verbreitung (ggf. mit Karte?), Zugänglichkeit, Ansprechpartner:in/ Besitzer:in u.v.m.

Textbaustein B: Monstermerkmale

Funktion: Das Monster wird in seiner Gestalt weiter beschrieben; Bezüge zum Konzept der imperialen Lebensweise werden (in der Analogie der Monstergestalt) deutlich, bspw. durch die Aspekte „Exklusivität“, „Ausbreitung und Intensivierung“

Inhalt: Einordnung des Monsters: Größe, Volumen, Population, verwandte Arten, Fressfeinde; auch: Familienbande, Lebensweise, Nahrung, Spuren, Artverwandte Monster, Feinde, Lebensdauer, Fortpflanzung.

Textbaustein C: Monster und unsere Lebensweise

Funktion: Bezüge zum eigenen Alltag und Handeln aufzeigen und auf die Eingebundenheit in globale Macht- und Herrschaftsverhältnisse andeuten;

Inhalt: Bezüge zur (Welt-)Wirtschaft herstellen (z.B. Bezüge zur auf Profit und Wachstum basierenden Wirtschaftsweise aufzeigen), auf Bedeutung politischer Institutionen und politischer Entscheidungen für den geschilderten Sachverhalt hinweisen.

Textbaustein D: Monsterexistenzen – auf Kosten anderer

Funktion: Das „imperiale“ an Monstern einer imperialen Lebenweise hervorheben

Inhalt: Zusammenhang des Monsters und der Ausbeutung von Arbeit, Ausbeutung von Biosphäre darstellen, Auslagerung von (Folge-)Kosten in Zeit und Raum thematisieren

Textbaustein E: „Monstern etwas entgegensetzen?“

Funktion: Alternativen zeigen, Gegenstrategien ansprechen.

Inhalt: Mögliche Lösungsstrategien, Alternativen, eigene, individuelle und kollektive Handlungsoptionen aufzeigen, mit denen man dem Monster etwas entgegensetzen kann. Auch mögliche Entscheidungen von politischen Repräsentant:innen und deren Handlungsmacht können Erwähnung finden.

Textbaustein F: Weiterenführende Informationen zur Monsterkunde

Funktion: Ausblick, Hinweise für weiterführende Beschäftigung.

Inhalt: Den Teilnehmer:innen weitere Bezüge zum Inhaltsfeld anbieten, mit deren Hilfe sie sich informieren und/oder engagieren können. Das sind zum Beispiel Hinweise auf Akteure vor Ort, bundesweite Initiativen, Literatur und Links