Nachdem sich die Kleingruppen zusammengefunden, sich auf einen zu bearbeitenden Gegenstand geeinigt und einen Arbeitsablaufplan entworfen haben, geht es in dieser Phase darum, sich die Lerngegenstände zu erschließen und durch die inhaltliche Recherchearbeit zu Expert:innen des Themas zu werden.

Mit der Aufteilung in Kleingruppen und der (relativ) freien Themenwahl kommen viele unterschiedliche Lerngegenstände aus diversen Inhaltsfeldern für eine weitere Beschäftigung infrage. Auch wenn auf der Projektwebsite www.urbanemonster.de einige Materialien zu ausgewählten Themenfeldern bereitstehen, kann den Teilnehmer:innen für ihre Erarbeitung keine umfangreicher Materialkorpus zur Verfügung gestellt werden. Vielmehr steht die Förderung von methodischen Kompetenzen der „Informationsbeschaffung und Verarbeitung“ (KMK et al. 2016: 95) in dieser Phase im Vordergrund. Die Teilnehmer:innen werden darin gefördert, „Methoden der Informationsbeschaffung und -verarbeitung themenadäquat aus[zu]wählen und an[zu]wenden.“ (KMK et al. 2016: 216) Methodische Hinweise für die eigenständige Informationsbeschaffung und inhaltliche Erschließung finden sich im Impuls 3.0.1. Die Aufgabe von Lehrenden besteht darin, die Projektteilnehmer:innen während ihrer Recherche zu unterstützen und den Prozess der Materialsuche und -auswahl beratend zu begleiten.

Neben der Recherche und Erarbeitung des Lerngegenstands ordnen die Teilnehmer:innen ihren gewählte Gegenstand in das Konzept der imperialen/solidarischen Lebensweise ein. Die Übersichtsgrafiken, mit denen bereits in den vorangestellten Impulsen gearbeitet wurde, und Fragestellungen zu den einzelnen Aspekten der imperialen/solidarischen Lebensweise erleichtern diese systematische Einordnung (Impuls 3.0.2).

Vor der konkreten Arbeit an den Produktionen entwickeln die Mitglieder der einzelnen Kleingruppen (gemeinsame) politische Haltungen zum Lerngegenstand (Impuls 3.0.3). Auf Grundlage der recherchierten Informationen und der anschließenden Einordnung in das Konzept der imperialen/solidarischen Lebensweise sind die Lernenden in der Lage, sich selbst in ein Verhältnis zu den erarbeiteten Problemstellungen und Herausforderungen zu setzen und – unter Berücksichtigung verschiedener Argumente – eine eigene Positionen zu formulieren. Im Sinne der Kernkompetenzen des Lernbereichs Globale Entwicklung werden die Teilnehmer:innen darin gefördert, durch „kritische Reflexion zu  Globalisierungs- und Entwicklungsfragen Stellung [zu] beziehen […]“ (KMK et al. 2016: 95) und „die eigenen Interessen sowie die Interessen anderer unter der Maßgabe politischer Werte [zu] beurteilen und bei ihrer politischen Urteilsbildung [zu] berücksichtigen.“ (KMK et al. 2016: 217) Gerade hinsichtlich des weiteren Projektverlaufs ist die Entwicklung eigenständig formulierter Positionen wichtig, denn sie fließen in die weitere Arbeit an den Produktionen ein und finden sich in den Vermittlungszielen von Skulptur, Steckbrief und Audio-Hörstück wieder. Mit den zu erstellenden Produktionen werden Jugendliche darin gefördert, „künstlerisch zum Ausdruck [zu] bringen, wie man im globalen Wandel mit Komplexität und Ungewissheit umgehen kann“ und „die eigene Haltung zu Fragen der nachhaltigen Entwicklung [zu] begründen und [zu] vermitteln.“ (KMK et al. 2016: 180).